Innovationen aus Weser-Ems

Schlaue Köpfe made in Weser-Ems

Der Strategierat Energie Weser-Ems möchte den vielversprechenden Nachwuchs der Region fördern und hat erstmals den Abschlussarbeiten-Wettbewerb „Schlaue Köpfe made in Weser-Ems“ ausgelobt.

Der Nordwesten mit dem Weser-Ems-Raum gehört seit Jahrzehnten zu den wichtigsten Energieregionen Deutschlands. Waren es in der Vergangenheit vor allem die Erdöl- und Erdgasförderung sowie der Erdöl- und Erdgasumschlag in den niedersächsischen Häfen, so wird der Raum zwischen Ems und Weser heute als Vorzeigeregion für die Stromversorgung durch Erneuerbare Energien nicht nur bundesweit, sondern auch international wahrgenommen. Auch wenn das Ausbauziel „80 % Stromversorgung durch Erneuerbare Energien bis 2050“ auf Bundesebene noch weit entfernt erscheinen mag – in unserer Region ist es schon fast gelebte Alltagspraxis.

Die Region Weser-Ems bietet also einen hervorragenden Ausgangspunkt für die Umsetzung der nationalen Energiewende und hat das Potenzial, sich auch im europäischen Maßstab zur Modellregion zu entwickeln.

Hierzu wurde im Jahr 2015 ein Masterplan Energie 2020 entwickelt, der die regionalen Schwerpunktthemen anhand von zehn Handlungsfeldern definiert und mit regionalen Maßnahmen hinterlegt hat.

Im Sinne der gemeinsamen Wissensvernetzung in Weser-Ems gelingt es den Akteur*innen der Region, die „Energiewender*innen“ aus Wirtschaft, Wissenschaft, Verwaltung, Bildungssystem und Bevölkerung zusammenzubringen, strategische Allianzen auszuweiten und nachhaltige Strukturen zur Vernetzung zu etablieren.

Dennoch ist die Energiewende eine Generationenaufgabe und es bedarf der kontinuierlichen Bündelung aller Kräfte, um diese erfolgreich umzusetzen. So gibt es auch in Weser-Ems noch viel zu tun: die Sektorenkopplung, d. h. die Verknüpfung und Optimierung der Sektoren Strom, Wärme und Verkehr über Energiespeicher und Energiewandler, wird an Bedeutung gewinnen. Im Bereich Verkehr deutet sich mit der Nutzung von Wasserstoff (z. B. aus Windstrom) ein erhebliches Potenzial und die Generierung völlig neuer Geschäftsmodelle für Weser-Ems an.

Der Wettbewerb

Beworben haben sich Kandidat:innen, deren Arbeiten spannende und neuartige Themen, Ideen und Geschäftsmodelle darstellen, die das Energiesystem der Zukunft weiterentwickeln, zur Akzeptanzsteigerung beitragen oder aufzeigen, wie das System und die Gesellschaft der Zukunft gestaltet sein müssen, um die Energiewende gesamt aber auch die Region Weser-Ems als Schlüsselregion weiter voranzubringen.

Was wurde prämiert?

Prämiert wurden themenoffene Abschlussarbeiten (Bachelor, Master oder vergleichbare Abschlüsse), die zu den Handlungsfeldern des Masterplans Energie passen und die damit einen Beitrag zur aktiven und praxisorientierten Wissensvernetzung in der Region Weser-Ems leisten. Insbesondere sollten dabei die folgenden Themenfelder im Fokus stehen:

  • Energieerzeugung aus erneuerbaren Quellen
  • Sektorenkopplung (Energie-Wärme-Verkehr)
  • Akzeptanz und Partizipation für (Erneuerbare) Energien
  • Wasserstoffanwendungen / regenerative Treibstoffe als neues Handlungsfeld für die Energiewirtschaft
  • Regulierung und Finanzierung im Energiebereich
  • Energie- und Klimaschutzbildung 

Wer konnte sich bewerben?

Bewerben konnten sich Studierende aller Fachbereiche der folgenden Hochschulen oder Universitäten mit Standort in der Region Weser-Ems:

  • Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
  • Jade Hochschule Wilhelmshaven / Oldenburg / Elsfleth
  • Hochschule Emden / Leer
  • Hochschule Osnabrück
  • Universität Vechta
  • Universität Osnabrück

Zur Bewertung vorgelegt werden musste eine fünfseitige Zusammenfassung der Abschlussarbeit mit folgendem Inhalt:

  1. Kurze Darstellung der bearbeiteten Fragestellungen
  2. Hinweise zur Methodik und zum wissenschaftlichen Arbeiten
  3. Wesentlichen Ergebnisse der Abschlussarbeit
  4. Hinweise zu den Bewertungskriterien im Rahmen des Wettbewerbs:
  • Ökologische / ökonomische / soziale Auswirkung auf Mensch und Umwelt, Verfahren, Produktion etc.
  • Entwicklungspotenzial
  • Innovationsgrad
  • Originalität
  • Praktischer Nutzen und Verwertungsfähigkeit
  • Beitrag zur Stärkung der regionalen Energiewende / Energiewirtschaft

Die Abschlussarbeit musste zwischen dem 01.01.2020 und 31.12.2020 fertiggestellt und zur Bewertung eingereicht worden sein. Es wurden Arbeiten in Deutsch und Englisch akzeptiert.

Ergebnis

Prämiert wurden drei Abschlussarbeiten mit einer Geldprämie in Höhe von 1.500 € und einer Urkunde.

Gewonnen haben: 

  • Caroline Hoops, Thema: "Kulturelle Ökosystemleistungen von Alley-Cropping Agroforstsystemen" (Universität Oldenburg)
  • Adrian Grimm, Thema: "Betriebsstrategien für Sektorgekoppelte Quartiere" (Universität Oldenburg)
  • Nemanja Katic, Thema: "Entwurf eines Marktplatzes für den Energieaustausch unter Nachbarn in Wohnquartieren" (Jade Hochschule Wilhelmshaven/Oldenburg/Elsfleth)

Zudem haben alle Bewerber*innen die Möglichkeit, ihre Ergebnisse während einer Posterausstellung im Rahmen des geplanten parlamentarischen Abends des Strategierats Energie Weser-Ems (voraussichtlich 1. Halbjahr 2021) einem breiten Publikum aus Fachöffentlichkeit und Politik zu präsentieren.

 

Hinweis: Es besteht kein Anspruch auf Gewinnprämien und Prämierung. Die Bewertung der eingereichten Beträge erfolgt individuell auf Basis der Bewertungskriterien und nach fachlichen Gesichtpunkten durch die Mitglieder des Strategierat Energie. Auch behält sich der Strategierat Energie Weser-Ems eine Aufteilung der zur Verfügung stehenden Mittel auf mehrere geeignete Kandidat*innen vor.